Dr. G. Zimmermann

Privatpraxis für Psychotherapie
und Verhaltensmedizin

Psychotherapie:
Wie man einen Berg erklimmt.

Die meisten Menschen versuchen, Probleme im Wesentlichen gedanklich zu verarbeiten und sind nur sehr begrenzt in der Lage, mit negativen Gefühlen und Überforderung umzugehen. Wiederholt sich jedoch ein bestimmtes Verhaltensmuster, z. B. eine unangemessene Angstreaktion, ist ein tiefer gehendes Verständnis des Problems notwendig, da das Wissen um ein nicht angemessenes Verhalten keine ausreichende Grundlage für eine Verhaltensänderung ist. Nur weil mir bewusst ist, dass ich z.B. in einer bestimmten Situation zu angespannt bin, weiß ich noch lange nicht wie ich das ändern kann.

Verhalten kann vereinfacht auf den drei Ebenen Denken, Fühlen und der physiologischen Körperebene  (muskuläre Anspannung bzw. Haltung) beschrieben werden. Jeder Konflikt und jedes Problem äußern sich dabei spezifisch auf allen drei Ebenen. Bereits eine differenzierte Wahrnehmung der Muskelspannung und des inneren Körperraumes aktiviert den beruhigenden Anteil des autonomen Nervensystems (Parasympathikus) und hat eine ausgleichende Wirkung auf Denken und Fühlen. Das „Durchspüren des Körperraumes“, auch somatischer Dialog genannt, unterstützt graduelle Änderungen des Verhaltens durch emotionales Herantasten an emotionale Konflikte und erlaubt es, eine der Situation angemessene Handlungsweise schrittweise zu entwickeln, z.B. eine eindeutigere Abgrenzung. Anspannung, Ängste, Hilflosigkeit und Handlungsunfähigkeit lassen sich dadurch allmählich abbauen. Ziel ist es durch eine bewusstere Wahrnehmung des eigenen Verhaltens den Gestaltungsspielraum in unangenehme Situationen zu erweitern. Konflikte werden dadurch eher als Herausforderung erlebt, die durch Übung beeinflusst werden können.

Jede Krise ist ein Signal, dass die persönliche Belastungsgrenze erreicht oder überschritten wurde. Eine Krise kann aber auch Ansporn sein, Neues zu entdecken und nach neuen Lösungen zu suchen. Leiden und nach neuen Wegen suchen können symbolisch wie zwei Pfeiler einer Brücke verstanden werden

Indem Belastungsgrenzen und subjektive Bedürfnisse ausreichend berücksichtigt werden, wirkt Psychotherapie krankheitsvorbeugend und fördert die aktive Auseinandersetzung mit Problemen im immer komplizierter werdenden Alltag.