Dr. G. Zimmermann

Privatpraxis für Psychotherapie
und Verhaltensmedizin

Die Haut ist ein Sinnesorgan, das unser Befinden, z.B. durch Erröten, deutlich zum Ausdruck bringt. Dinge berühren uns "hautnah" oder gehen uns "unter die Haut". Das Leiden von Hautkranken besteht auch darin, dass sie nicht "aus ihrer Haut können" und sich unwohl fühlen. Erkrankungen der Haut treten daher häufig in Konflikt- und Stresssituationen auf.

Psychoimmunologische Untersuchungen konnten zeigen, dass die Regelkreise Gehirn, Immun- und Hormonsystem über Botenstoffe in einem ständigen Dialog stehen. Emotionale Belastungen und die damit einhergehende Ausschüttung von Stresshormonen und Entzündungsmediatoren haben einen direkten Einfluss auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von chronisch entzündlichen Hauterkrankungen.

Längerfristige Belastungen lassen die Grenze zwischen Belastung und Überlastung unscharf werden. Dies erschwert die Zuordnung von Ursache und Wirkung. Der Bezug zwischen problematischer Situation, muskulärer Anspannung und den Köpersymptomen ist nicht mehr gut wahrnehmbar. In diesem Zustand von chronischem Stress können kleinere Ereignisse bereits ausreichen um neue Symptomschübe zu provozieren. Mit zunehmender Schwere der Symptomatik verstärkt sich eine bereits vorhandene Frustration mit dem eigenen Körper und seinen Reaktionen. Ungeeignete Bewältigungsversuche verschlimmern die Hilflosigkeit und führen zu noch mehr Anspannung und einer weiteren Zunahme der Symptome. Darüber hinaus können Ängste, Depressionen und Schlafstörungen parallel zu den Entzündungsschüben auftreten.

Dauerstress führt dazu, dass erforderliche Regenerationsphasen oft zu kurz kommen. Sich addierende Alltagsbelastungen und ein willensbetonter Bewältigungsstil (gegen die Symptome ankämpfen und die eigenen Belastungsgrenzen missachten) begünstigen eine Chronifizierung der Erkrankung.

Neben einer dermatologischen Behandlung bedarf es einer Analyse der individuellen Verhaltensmuster sowie einer ausreichende Schulung der Betroffenen im Umgang mit Stress und Konflikten, um langfristig einen Abbau der Symptomschübe zu erreichen. Dabei ist eine Einbeziehung der Körperwahrnehmung hilfreich, zumal viele Betroffene sich aufgrund der häufig stark belastenden Symptome von ihrem Körper entfremdet haben, ihn teilweise sogar ablehnen.